Wollen Sie sicher Einparken ohne Parkrempler?
Dann bleibt oft nur der Einbau eines Parksensorsystems oder einer Rückfahrkamera. Das Problem sind oft die zu kleinen Fensterflächen im Heck des Fahrzeugs bzw. die sehr massiven C-Säulen, welche auf Grund des optimierten Crashverhaltens immer weiter angewachsen sind.
In dieser Anleitung gehe ich davon aus, dass entweder eine Headunit mit Kameraeingang (wie in meinem Fall) oder ein zusätzlicher Monitor mit Kameraeingang vorhanden ist.
Nun, der beste Platz für die Kamera ist die Heckstoßstange, also muss sowohl das Videokabel wie auch (je nach verwendetem System) ein Signalkabel für die Eingangsumschaltung verlegt werden. Der Strom wird vom Rücklicht abgegriffen, aber dazu später mehr.
Erst mal gilt, Minus Pol der Autobatterie abklemmen!
Also je nach System müsst Ihr den Kabelsalat erst einmal ordnen, hier ein kleiner Vorgeschmack:
Ich habe in diesem Zuge noch schnell ein Adaptersystem angeschlossen, welches mir nun endlich wieder ermöglicht die Lenkradfernbedienung zu nutzen. Dies war sehr einfach da die Ford Anschlusskabel an den Adapter angeschlossen werden und das Radio an den ISO Aus- / Eingang des Adapters. Dann nur noch das Radio einbauen und Kabel wieder schön einlegen, was am Besten über das Handschuhfach funktioniert:
Wie Ihr sehen könnt, habe ich das Handschuhfach einfach nur ausgeräumt und ausgehängt, man kann es aber auch an der unteren Schiene komplett abschrauben. Nun kommt der Teil, der mir oft wenig Spaß bereitet, das Verlegen der Kabel. In diesem Fall habe ich es mir (zugegeben) etwas leicht gemacht und alle Kabel Großteils lose verlegt und nur an vorhandenen Kabelbäumen mit Kabelbindern angebunden. Der Rest ist einfach unter der Verkleidung der Beifahrerseite verschwunden:
Achtet bitte beim verlegen, dass ihr über die Beifahrerseite geht, da dort auch das Rücklicht liegt, wie auch das Anschlusskabel dieses Rückscheinwerfers! So, nach einiger Fummelarbeit seid Ihr auch schon im Kofferraum angekommen:
Nun müsst Ihr hinten im Kofferraum auf der Beifahrerseite die komplette Verkleidung des Radkastens entfernen, was mit ein paar gelösten Schrauben Problemlos möglich ist, das Resultat sollte folgendes sein:
Hier könnt Ihr eure Zuleitungen dann sauber bis zur Gummidichtung die nach außen entlang der Führung und des vorhandenen Kabelbaums, verlegen. Dies sieht dann so aus:
Nun seit Ihr mit dem Verlegen des Kabelstrangs fast fertig. Wie Ihr bereits bemerkt habt, führt der vorhandene Kabelbaum durch die Gummidichtung hinten unten nach außen.
Wenn für die Kamera genügend Zuleitung vorhanden ist, nehmt Ihr den Strom am besten mit Stromdieben im Inneren des Kofferraums ab (in meinem Fall blieb mir nur der Außenbereich dafür...).
Am besten nehmt Ihr nun eine Stricknadel von Mutti, eure Kabel, ein Stück Schrumpfschlauch und führt alles zusammen. Nun könnt Ihr mit der langen Nadel und die mit Hilfe des Schrumpfschlauches befestigten Kabeln den Dichtgummi durchstechen und die Kabel mit etwas vorsichtiger Gewalt nach außen führen. Diese Stelle solltet Ihr nachher mit etwas Silikon abdichten. Hier aber das Ergebnis eures Durchbruchs, endlich am Ziel angekommen:
Nun kommt es auf euer System an, wie Ihr Eure Rückfahrsysteme anschließen müsst, entnehmt Ihr bitte euren technischen Anleitungen! In meinem Fall benötigte ich für die Kamera Strom (vom Rücklicht - hat den Vorteil, dass diese nur bei eingeschalteter Zündung & eingelegtem Rückwärtsgang Strom erhält!) und für das Kamerasignal ebenfalls einmal vom + Pol der Rückleuchte, ein Signal. Hierfür habe ich die Rückleuchte abgezwickt (dabei muss die Batterie bereits abgeklemmt sein, zwecks Kurzschlussgefahr!) und habe die Enden (Stromzuleitung, Kamerasignal und Rückleuchte) neu verlötet und mit Isolierband und Schrumpfschläuchen das ganze wieder abgedichtet. Das solltet Ihr aber gut beherrschen, um Wackelkontakten und Kurzschlüssen zu entgegnen!
Damit ist das elektrische erst einmal abgeschlossen. Nun zur Position der Kamera. Diese sollte mittig liegen, um eine gleichmäßige Bilderfassung zu erhalten. Die habe ich ganz einfach gelöst, aber seht selbst:
Was man mit ein wenig Schnur, einem Schraubenzieher, des Stifts der Kofferraumverriegelung und der Schwerkraft sich das Leben erleichtern kann...
Gut, jetzt geht es nach dem Anzeichen des Bohrpunktes an das Bohren des Loches selbst. Nehmt am besten den Bohrer, der mit der Kamera mitgeliefert wurde oder einen Stufenbohrer. Ich habe den "grauen und nicht lackierten" Bereich meiner Stoßstange gewählt, da hier am wenigsten kaputt geht (z.B. splitternder Lack).
Sollte eure Stoßstange komplett lackiert sein, klebt auf die Bohrfläche ein Stück Malerkrepp, und bohrt durch dieses, das verhindert das Absplittern des Lacks. Sollte dennoch was absplittern, so gibt es ja noch die Korrekturlackstifte in den Werkstätten.
Gut, Kamera einbauen, anschließen und diese Anschlussstellen mit Schrumpfschläuchen abdichten. Nun noch die Kabel hinter der Stoßstange sauber verlegen und dann solltet Ihr ungefähr ein solches Ergebnis vorfinden:
Und nun kommt der spannende Moment: - Pol der Batterie an klemmen, Tür aufschließen, Zündung an, Rückwärtsgang rein und. . .
! ! ! BILD ! ! !
Jetzt nur nach alle Verkleidungsteile einbauen, Werkzeug wieder aufräumen und nie wieder bei Rückwärtsfahren irgendwo anecken...
